Im Rahmen unserer ergotherapeutischen Tätigkeit setzen wir bei Morbus Parkinson hauptsächlich folgende Therapiekonzepte ein:

Das Bobath - Konzept
Das Bobath - Konzept ist als ganzheitliches 24 - Stunden Konzept angelegt.
Das Ziel ist dabei eine verbesserte Körperwahrnehmung, der Aufbau von physiologischen Bewegungsabläufen, die Erarbeitung selektiver Bewegungen sowie Gleichgewichtsreaktionen und die Normalisierung des Muskeltonus.
Um das jeweils vorhandene Potential des Betroffenen bestmöglich unterstützen zu können, sollte auch die ergotherapeutische Behandlung nach Bobath zum frühestmöglichen Zeitpunkt beginnen.
Die Behandlung umfasst die Anbahnung und das Wiedererlernen von Bewegungen und Funktionen mit dem Ziel, wieder eine größtmögliche Selbständigkeit zu erreichen.
Die Einbeziehung der Angehörigen und der angrenzenden Fachdienste ist wichtiger Bestandteil des Konzeptes.

weiterführende Informationen zum Bobath-Konzept


Das Perfetti - Konzept

Es handelt sich um ein dreistufiges Konzept mit kognitiv-therapeutischen Übungen bei denen das zentrale Nervensystem wichtige Informationen von Körper und Umwelt erhält, die für die Programmierung und Ausführung von Bewegungen benötigt werden.

Über zuerst passive (1. Stufe), später aktive (2. Stufe) Bewegungen soll der Patient lernen, bei den dabei entstehenden Dehnungen der involvierten Muskulatur eventuelle abnorme Reaktionen (überschießende Muskelaktivitäten) zu kontrollieren. In der 3. Stufe werden komplexere Bewegungsaktivitäten vollzogen.

Nicht der Therapeut soll bahnend oder hemmend eingreifen, sondern der Patient soll lernen, Denkprozesse einzusetzen, um die unangemessenen Bewegungselemente selbst zu kontrollieren. Dahinter steht die Auffassung, dass der für die Motorik zuständige Teil des Gehirns angeregt werden muss und die Bewegung in der Vorstellung vollständig gelingt, unabhängig davon, wie sie konkret ausgeführt werden kann.   


Basale Stimulation
Das Konzept der Basalen Stimulation findet bei schwerst beeinträchtigten Menschen Anwendung.
Denn auch diese Menschen haben das elementare Bedürfnis nach Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation.
Die Therapeutin bietet dem Patienten Tätigkeiten an (z.B. Umlagerung, Berührung mit verschiedenen Materialien) und wartet nach dem ersten Impuls die Reaktion des Patienten ab. Diese Reaktionen werden im weiteren Handeln berücksichtigt.
Basale Stimulation wird in der Regel in Kombination mit anderen Therapiekonzepten eingesetzt. Angehörige können diese Form der Therapie mit übernehmen.


ADL
ATL-Training (Aktivitäten des täglichen Lebens)
Das Training der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL - aktivities of daily living) zielt darauf ab, den Patienten bei der Bewältigung von Problemen in einzelnen oder allen Bereichen seines Alltagslebens – auch unter Verwendung von Hilfsmitteln – zu unterstützen. Es bezieht sich auf die Schulung der Fähigkeiten im persönlichen Bereich (z.B. Versorgung zu Hause), um eine weitestgehend selbständige Lebensführung zu erreichen bzw. zu erhalten.
Es wird bei allen Patienten durchgeführt, die durch Unfall, nach Operationen, Krankheiten (z. B. Zustand nach Schlaganfall, Morbus Parkinson), degenerativen Veränderungen (z. B. Altersdemenzen) oder von Geburt an körperliche  und / oder geistige Schäden haben und dadurch die täglichen Verrichtungen nicht oder nicht mehr selbständig ausführen können.
 
An folgende Förderbereiche ist zu denken:

  • Bewegen / Fortbewegen
  • Hygiene / Morgentoilette / Toilettengang
  • An- und Ausziehen
  • Nahrungsaufnahme
  • Küche / Haushalt

ADL – Training ist sehr sinnvoll, da es ein direktes Erfolgserlebnis verschafft und i. d. Regel alle Bereiche (Motorik, Wahrnehmung, Hirnleistung, Psyche) anspricht, aktiviert und trainiert.

 

Vorteil gegenüber Krankengymnastik

Auch bei älteren Menschen, bei denen die Motivation für anspruchsvollere Fördermaßnahmen oft nicht mehr so recht vorhanden ist,  lässt sich über ADL oft noch ein direkter Zugang finden. So kann insbesondere ein gewisser Eigenantrieb und die Selbständigkeit erhalten werden.

Durch die Einbeziehung von ADL - Maßnahmen unterscheidet sich die Ergotherapie auch relativ deutlich von der oft bevorzugten Krankengymnastik. Die Ergotherapeutin mobilisiert den Patienten und bahnt Bewegungen an. Zusätzlich bezieht sie über ADL notwendige Alltagsfertigkeiten mit ein. Dies wird auch durch die deutlich längere Behandlungszeit von 45 Minuten ermöglicht.


Hausbesuch
Sollte es Ihnen, bzw. Ihrem Angehörigen aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich sein, die notwendige ergotherapeutische Behandlung in den Praxisräumen durchführen zu lassen, so führen wir selbstverständlich regelmäßige Hausbesuche durch. Dies gilt auch bei einem vorhandenen Wohnsitz in einem Pflegeheim.
Auf der ärztlichen Verordnung muss dafür der notwendige Hausbesuch gekennzeichnet sein.
 



Bei vorliegen einer ärztlichen Verordnung werden die Kosten
von allen Krankenkassen übernommen.


Bei Verordnungsfragen wenden Sie sich vertrauensvoll
an uns - auch für die erste Verordnung !

 

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